Fairness-Büro: Ombudsstelle bei unfairen Handelspraktiken

Workshop von Wirtschaften am Land bringt Fairness-Büro und Betroffene zusammen.

Das weisungsfreie, unabhängige und unparteiische Fairness-Büro ist ein wirkungsvolles Instrument zur Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern sowie für alle Produzenten entlang der gesamten Agrar- und Lebensmittelversorgungskette beim Verkauf ihrer Produkte und Lebensmittel zum Schutz vor großen Abnehmer und deren Verhandlungsmacht. Die Erstanlaufstelle bietet rasche und unbürokratische Hilfe, steht beratend zur Seite und gibt eine neutrale Einschätzung zum Beschwerdefall. Oberstes Gebot ist die kostenlose, anonyme und vertrauliche Behandlung sämtlicher Anliegen.

Um das neue Fairness-Büro im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) den agrarischen Verbänden vorzustellen, veranstaltete Wirtschaften am Land am 10. Mai 2022 einen Workshop gemeinsam mit Vertretern der Verbände und dem Leiter des Fairness-Büros, Dr. Johannes Abentung.

Obmann Josef Plank als Organisator konnte zufrieden resümieren: „Mit dem weisungsfreien und unabhängigen Fairness-Büro ist es gelungen, die seit Jahresbeginn geltende EU-Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken umzusetzen und den Bäuerinnen und Bauern rasch und unbürokratisch zu helfen. Noch wichtiger ist aber die beratende Funktion des Büros, das in vielen offenen Fragen entlang der Wertschöpfungskette für Klarheit sorgt.“

Mehr Sicherheit für betroffene Bäuerinnen und Bauern

„Mit dem Fairness-Büro wird das Faire-Wettbewerbsbedingungen-Gesetz in die Tat umgesetzt“, so Dr. Johannes Abentung, der dem Büro vorsteht. Abentung ist promovierter Jurist und machte sich auf sämtlichen Ebenen der Agrarpolitik verdient. Nach der Arbeit im Kabinett von Landwirtschaftsminister Franz Fischler war er 15 Jahre als Sektionschef für Rechtsangelegenheiten und acht Jahre als Direktor des Österreichischen Bauernbundes tätig.

„Johannes Abentung kennt die Branche wie seine Westentasche und ist in jeder Hinsicht die richtige Besetzung für dieses Amt. Die Anliegen der agrarischen Verbände sind vielfältig, doch das Ziel eines fairen Umgangs auf Augenhöhe mit den Handelspartnern eint sie“, so Plank.

Fairness-Büro will Mängel aufzeigen und Sicherheit schaffen

„Das Fairness-Büro kann Meilensteine für zukünftiges Handeln setzen, Usancen ableiten und wenn es sein muss auch den Weg für die rechtliche Ebene bereiten“, umreißt Abentung den Handlungsspielraum seiner Einrichtung. „Wir können, wenn man sich an uns wendet, allen unlauteren Praktiken nachgehen. Auch wenn jeder Fall dokumentiert wird, bleibt die Herkunft der Informationen stets anonym. Unser Konstrukt ist auf jeden Fall ein langfristiger Ansatz, der Betroffenen Sicherheit gibt und beratend zur Seite steht“, so Abentung.

„Wichtig ist es, Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen“, zeichnet Josef Plank den weiteren Weg vor. „Die heutige Veranstaltung ist ein gelungener Auftakt in der Bildung, es gilt weiterhin, das Bild der Öffentlichkeit zu schärfen und aufzuzeigen, wie es den Produzenten, Verarbeitern und dem Handel in der Wertschöpfungskette tatsächlich geht. Das Fairness-Büro bietet Gelegenheit zu Austausch und Beratung, letztendlich erfordert es die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten.“

Kontakt:
www.fairness-buero.gv.at
01 710 9518 602600