Haferflocken und Müsli sind ein wichtiger Bestandteil im Frühstück der Österreicher. Wer sich bewusst ernährt, achtet auch auf die Herkunft seiner Lebensmittel. Gerade bei Getreide gehen viele Konsumenten oft automatisch davon aus, dass es aus Österreich kommt. Der Regionalitäts-Check hat allerdings gezeigt, dass das oft ein Irrglaube ist. Wegen fehlender Kennzeichnung lässt sich im Geschäft zudem leider kaum herausfinden, ob man nun ein österreichisches Produkt in Händen hält oder nicht.
Check-Ergebnisse sind miserabel
Bei nur 20% der untersuchten Haferflocken war Österreich als Herkunftsland angegeben. Beim Müsli stammen gar nur bei einem einzigen der getesteten Produkte die Haferflocken aus Österreich. Bei den restlichen Haferflockenprodukten stammt der Hafer aus Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Polen oder Litauen. Diese Angaben machten die Hersteller beziehungsweise Händler auf explizite Nachfrage der Store-Checker, denn oft ist am Etikett lediglich „Hafer aus EU/Nicht-EU“ angegeben, jedoch nicht das konkrete Herkunftsland. Bei einem überprüften Produkt gibt es trotz Nachfrage gar keine Information über das Ursprungsland.
AMA-Gütesiegel auf Getreide ausweiten
Für Verwirrung sorgt eine bekannte Eigenmarke: Auf der Verpackung prangt plakativ die Aufschrift „Abgepackt in Österreich“, noch dazu mit rot-weiß-roter Andeutung. Drin ist aber nicht immer heimischer Hafer. Je nach Verfügbarkeit kommen die Haferflocken aus Österreich und Deutschland. Wie bei vielen anderen Produktgruppen bedeutet auch bei Haferflocken oder Müsli eine rot-weiß-rote Fahne auf der Verpackung oder auf dem Preisschild nicht automatisch, dass der Hafer aus Österreich stammt. Die Herkunftsangabe ist in diesem Fall nicht transparent, die Konsumenten werden in die Irre geführt.
Keine Glyphosat-Rückstände bei Hafer aus Österreich
Beim breit angelegten Regionalitäts-Check wurden elf Haferflocken-Produkte auf Glyphosat-Rückstände untersucht. Österreichische Lebensmittel weisen keinerlei Glyphosat-Rückstände auf. Wir konnten solche aber bei zwei Produkten aus der EU, wenn auch nur in Spuren und deutlich unter den Höchstgrenzen, nachweisen. In der EU gelten für Pflanzenschutzmittel strengste Auflagen, Österreich geht hier noch weiter. Um mit Lebensmitteln nicht in Berührung zu kommen, darf Glyphosat bei uns nur vor der Saat oder nach der Ernte angewendet werden. Wer heimisches Müsli kauft, kann sich also auf allerhöchste Qualitätsstandards verlassen.
Bewusst regional einkaufen
Um wirklich sicher sein zu können, woher die verarbeiteten Produkte kommen, muss man hohen Aufwand betreiben. Es wäre wünschenswert, dass auch in fertig verpackten Müslis vermehrt österreichische Produkte verarbeitet werden. Wirklich sicher sein kann man sich beim bäuerlichen Direktvermarkter ums Eck.
Wer regional kauft, schützt die Umwelt durch kürzere Transportwege. Außerdem achtet man bei uns in Österreich besonders darauf, der Natur Lebensraum zu lassen. Wer österreichische Produkte kauft, kauft damit mehr Biodiversität und Lebensraum für die Natur.