Besucher des Hofbesuches bei Matthias Ölzant und Kerstin Müller vom Wald4tler Natur Gut erleben gelebte Kreislaufwirtschaft am BIO-Betrieb Ölzant hautnah – und den Weg der Lebensmittel vom Feld und Außenklimastall in den Hofladen und zu den Konsumenten.
Mehr als 40 Erwachsene und Kinder besuchten am 20. Juni 2025 den Betrieb von Matthias Ölzant und dessen Partnerin Kerstin Müller. Beide sind als Farmfluencer aktiv. Der von den Vereinen Wirtschaften am Land und Junge Landwirtschaft Österreich organisierte Hofbesuch bot spannende Einblicke in die Kreislaufwirtschaft ihres Bio-Marktfruchtbetriebes mit BIo-Schweinehaltung und ermöglichte den direkten Austausch mit den Landwirten.
Farmfluencer sind junge Bäuerinnen und Bauern, die über soziale Medien authentische Einblicke in die Landwirtschaft geben. 24 Farmfluencer aus ganz Österreich zeigen der Gesellschaft das echte Leben am Hof und erklären, was die österreichische Land- und Forstwirtschaft leistet. Mit authentischen und informativen Beiträgen erreichen sie Tausende Menschen und bringen dabei nicht nur die schönen Seiten der Landwirtschaft näher, sondern beleuchten auch proaktiv die Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind, um in der Bevölkerung das Wissen und Verständnis für die Bäuerinnen und Bauern zu vermehren.
Im Rahmen des Farmfluencer-Projekts konnten Interessierte das Wald4tler Natur Gut besuchen und sich selbst ein Bild davon machen, wie am Hof der Familie Ölzant Kreislaufwirtschaft gelebt wird. Die Hoftour begann mit einer Besichtigung der Kühl- und Lagerräume sowie der Abpackstation und des Logistiksystems. Im Anschluss zeigte Matthias den Besuchern den Außenklima-Schweinestall und gab einen Einblick in die betriebliche Tierhaltung und die Bedeutung der dabei anfallenden hofeigenen Wirtschaftsdünger für die betrieblichen Kreisläufe.
Weiter ging es dann zu einem Feldstück der Familie in der Nähe des Hofes, auf dem aktuell neben Spargel und Erdbeeren noch weitere Sonderkulturen im Anbau stehen. „Die Fruchtfolge und die bewusste Wahl von Anbaupausen beziehungsweise die Abwechslung verschiedener Kulturen sind entscheidend für die biologische Landwirtschaft und einen erfolgreichen biologischen Pflanzenschutz.“, so Matthias Ölzant. Neben Brokkoli, Karfiol und Himbeeren versuchen sich die Jungübernehmer unter anderem auch an verschiedenen Kräutern und Gemüsekulturen
Wald4tler Natur Gut: Ein dynamischer Vorzeigebetrieb, der in der Produktion von Obst und Gemüse mit Mut und Zielstrebigkeit neue Wege bestreitet.
„Wir haben da schon noch einmal ganz eigene Herausforderungen.“, beschreibt es Matthias. „Das Abdecken mit Vlies im Frühjahr und oft sehr kurzfristig bis in den Juni hinein ist für den Erfolg der Kulturen und die Bekämpfung von Spätfrösten genauso von Bedeutung wie die optimale Versorgung mit Wasser, das während der Vegetationsruhe in einem Speichersee gesammelt wird und die Bereitstellung von Nährstoffen über die hofeigenen Wirtschaftsdünger. Das ist natürlich auch mit einem Aufwand verbunden, etwa wenn man mitten in der Nacht die Bewässerung auf- oder abdrehen muss. Und generell sind unsere Böden nicht unbedingt mit Fruchtbarkeit gesegnet. Da braucht es einen klaren Plan und eine Entschlossenheit, damit Sonderkulturen mit ihren hohen Anforderungen gelingen.“
Zu guter Letzt erläuterte Kerstin den Teilnehmern, wie es dazu kam, dass sie Farmfluencerin wurde und gemeinsam mit Matthias den hofeigenen Verkaufsstadl entwickelte.
Den Ausklang machte eine Verkostung der hofeigenen Produkte im Hofladen, bei der sich die Teilnehmer auch gleich mit den vor Ort angebotenen Produkten eindeckten.